Gemeinsames Handeln gefragt: Großräumige Rotwildbesprechung in Bretstein

„Gemeinsames Handeln ist in diesem nahezu 40 000 ha großen Jagdgebiet gefragt“, stellte Bezirksjägermeister Jörg Regner bei einer am vergangenen Donnerstag abgehaltenen großräumigen Rotwildbesprechung in den vier Hegeringen St. Johann, Hohentauern, Pusterwald und Bretstein zur Ermittlung des Frühjahrsrotwildstandes fest, zu dem sich die Pölstaler Weidmänner im Gasthof Beren in Bretstein trafen. Bezirksjagdreferent Harald Schnedl, Oberforstrat Ekkehard Jansenberger, Rotwildreferent Hubert Schmerleib und die Hegemeister Fritz Beren, Christian Kendler, Bürgermeister Julius Koini und Josef  Spach dokumentierten durch ihre Anwesenheit die Wichtigkeit dieser schon traditionellen Veranstaltung. Die unverzichtbare Schalenwildregulierung in diesem Kerngebiet wird durch den gezählten Frühjahrswildstand, nach dem sich auch die Abschusszahlen zu richten haben, geregelt.

Grundsätzlich zeigte sich der Bezirksjägermeister mit der Erfüllung der Abschusszahlen, die über dem Vorjahr liegen, nicht unzufrieden. Ein toller Jagdherbst, in dem es mit dem Wetter zum Besten stand, begünstigte den Jagdbetrieb. Regner lobte die Bemühungen der Jäger, den Wildstand durch einen erhöhten Abschuss herunterzubringen. „In Wahrheit werden aber mehr weibliche Stücke gesetzt als männliche“, so Regner. Studien des Wildökologen Hubert Zeiler verdeutlichen immer wieder, je höher die weibliche Wilddichte ist, desto mehr weibliches Wild wird gesetzt.  In Revieren hingegen, wo der Anteil an alten Hirschen größer ist, gibt es erwiesenermaßen mehr Hirschkälber. „Alte Hirsche machen eben Männer“, so Regner.

Beim Rotwild gelte nach wie vor, die Struktur vor der Zahl zu beachten. Für die vier Pölstaler Hegeringe wurde ein Frühjahrswildstand von 2500 Stück gemeldet, obwohl die Abschusszahlen mit 128 Prozent deutlich über dem Soll lagen. Der Überschuss an weiblichen Kälbern erklärt, warum die Wildstandsreduktion trotz hoher Erfüllung so mühsam ist. Das Problemfeld in den Bereichen Pusterwald und Bretstein sowie die dortige Hochlagenaufforstung wurden sachlich, aber auch teilweise emotional, diskutiert. Der Bezirksjägermeister begrüßte die Bemühungen der Jäger, diesem Umstand mit erhöhten Abschusszahlen, einem revierübergreifendem Jagen und verschiedenen Schutzmaßnahmen entgegenzuwirken.

„Eine vernünftige Aussprache von Forst, Landwirtschaftskammer, Grundbesitzern, Bezirksjagdamt und kompetenten Personen des Wildbach und Lawinenverbaues wäre wünschenswert, um gemeinsam die Probleme mit Vernunft zu lösen“, so Regner. Der stellvertretende Kammerobmann Martin Pojer dankte den Fütterungsbetreibern für den immensen Aufwand und betonte, dass es auch wichtig sei, den Jagdwert in dieser Region zu erhalten.

Waldhuber