Mahnende Worte des Bundespräsidenten: In Bretstein gedachte man der Grauen des Krieges

Nationalsozialistisches Gedankengut sei überwunden, Begriffe wie Herrenrasse, Untermenschen oder unwertes Leben würden in der Gesellschaft von heute keinen Platz mehr haben. Trotzdem sei es ständige Aufgabe, in Erinnerung an das Geschehen wachsam gegen gedankliche „Restbestände“ vorzugehen, mahnte Bundespräsident Heinz Fischer als bisher prominentester Redner der jährlichen Gedenkveranstaltung auf dem Boden des ehemaligen KZ-Nebenlagers in Bretstein, einem Außenlager von Mauthausen, in dem vorwiegend spanische Widerstandskämpfer aus dem Bürgerkrieg, sogenannte „Rotspanier“, aber auch „Bibelforscher“, wie die Zeugen Jehovas in der damaligen Sprachführung genannt wurden, interniert waren und für Arbeiten in der Landwirtschaft und im Straßenbau eingesetzt wurden.

Dabei waren diese Gefangenen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, viele von ihnen überlebten den Aufenthalt nicht. Die beeindruckende Veranstaltung lockte trotz des regnerischen Wetters diesmal mehr Besucher an, die Kranzniederlegung auf der vor mehreren Jahren geschaffenen Gedenkstätte bildete den Höhepunkt dieser Feier, der auch der spanische Botschafter in Österreich, José Maria Valdemoro, beiwohnte. Unter den weiteren Gästen konnten Bretsteins Bürgermeister Hermann Beren und Meinrad Brunner als Vertreter des KZ-Gedenkvereines auch LAbg. Hermann Hartleb, Murtal-BH Ulrike Buchacher, die Bürgermeister Alois Mayer, Ewald Haingartner und Julius Koini, Vereinsabordnungen und regionale politische Repräsentanten begrüßen.

Die musikalische Umrahmung besorgte das Instrumentalensemble der Musikschule Zeltweg unter der Leitung von Peter Schreibmaier, weiterer Höhepunkt war eine Kranzniederlegung vor den Gedenktafeln.

„Wir sind uns unserer Geschichte und der daraus entstehenden Verantwortung bewußt“, so Bürgermeister Hermann Beren, der das Staatsoberhaupt und Gattin Margit Fischer mit einem Korb heimischer Produkte überraschte. Danach war „Fotoshooting“ angesagt – schließlich kommt es nicht alle Tage vor, daß ein Bundespräsident den Weg in diesen entlegenen Winkel des Steirerlandes findet.

Waldhuber

 

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